Landkreiswallfahrt nach Maria Thalheim

Seit fast 600 Jahren wird in der Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt das Gnadenbild Marias von tausenden Pilgern besucht und verehrt. Damit gehört Thalheim auch zu den ältesten Wallfahrtsorten in Altbayern. Jedes Jahr werden namhafte Persönlichkeiten aus dem kirchliche Leben eingeladen den Gottesdienst mit zu zelebrieren. So auch dieses Jahr der Erzabt Dr. Korbinian Birnbacher OSB von St. Peter Salzburg. Dieser zeigte sich beeindruckt, dass trotz des unaufhörlichen Nieselregens sich wieder so viele Gläubige aus dem Landkreis zu Fuß auf nach Maria Thalheim machten um an dem Wallfahrtsgottesdienst teilzunehmen. Dies fand auch in der Predigt des Gastzelebranten Erwähnung. Er lobte den wetterfesten Glauben der Wallfahrer und beschrieb das regennasse Wetter mit dem orientalischen Sprichwort: „Heute ist uns der Himmel ziemlich nahe mit seinem Segen“.

In seiner Predigt nahm er besonderen Bezug auf das Lukasevangelium (Lukas 9,18-24), in dem Jesus seine Jünger fragte: „Wer, sagen die Leute, dass ich sei?“. Ihre Antwort war vielfältig und sie sagten, „Die Leute sagen, du seist Johannes der Täufer; einige aber, du seist Elia; andere aber, es sei einer der alten Propheten auferstanden“. Als Jesus dann fragte: „Wer, sagt ihr aber, dass ich sei?“ Da antwortete Petrus und sprach: „Du bist Christus der Sohn Gottes!“. Dies, so der Prediger, wäre vergleichbar mit Meinungsumfragen. Er mahnte an, dass diese oft missbräuchlich angewendet werden um Menschen zu manipulieren. Der Abt betonte, dass es deshalb nicht gut sei, derlei Erkenntnisse als Grundlage für Entscheidungen heranzuziehen. „Christen“, so der Geistliche, „sind standhafte, wetterfeste Menschen, bei denen diese Art der Einflussnahme nicht funktioniere“. Jesus verbot seinen Jüngern ihn als den Messias unter den Leuten zu feiern, was der Prediger so deutete, dass Jesus erst sein Heilswerk vollenden wollte und für uns am Kreuze sterben musste bevor sein Weg für alle sichtbar werden sollte.

Schließlich bestärkte der Abt die Wallfahrer noch darin an der Tradition dieser einzigartigen Wallfahrt zu Marias Ehren festzuhalten, da sie in ihr immer eine treue Mut Macherin und mächtige Fürsprecherin vor Gott finden werden.