Firmlingstag 2018
Schon zum 4. Mal fand heuer der Firmlingstag im Dekanat Dorfen rund um das Wolfgang-Meier-Haus in Schwindkirchen statt. Irmgard Schoder, die Dekanatsratsvorsitzende freute sich über die erneut große Resonanz aus den Pfarreien, fast 250 Firmlinge mit ihren Betreuern waren aus den Pfarrverbänden Dorfen, Holzland, St. Wolfgang und Taufkirchen/Vils der Einladung des Dekanatsrats gefolgt. Dieses Mal fand zum ersten Mal die schon traditionelle Fragerunde mit Diözesanjugendpfarrer Richard Greul statt, ehe der Nachmittag im abschließenden Jugendgottesdienst seinen Ausklang fand.
Neben dem Kennenlernen untereinander wurde den jungen Teilnehmern auf den Nachmittag verteilt in verschiedenen Workshops ein abwechslungsreiches Programm angeboten, Irmgard Schoder stellte in ihrer Gruppe das Gremium des Dekanatsrat vor und versuchte mit den Jugendlichen u.a. die Werte von verschiedenen Berufsgruppen in der heutigen Zeit zu erforschen. Auch die Werte vom eigenen Ich wurden hinterfragt. Die Caritasvertreter Silvia Wild und Nici Gehlmann versuchten in ihrem Workshop die Blickwinkel auf verschiedenen Lebensumstände ed zu sensibilisieren und Vorurteile abzubauen. Im Musik-Workshop mit Pater Paul Kruczek und den Kirchenrockern wurde die musikalische Begleitung des abschließenden Jugendgottesdienst eingeübt, in der Gruppe bei Jugendseelsorgerin Eva-Maria Widl wurden Anspiel und Fürbitten für den Gottesdienst erarbeitet, dabei wurde überlegt, wo Jugendlichen heutzutage in Not geraten, wo ist manchmal ein Rettungsring von Nöten. Daneben gab es in dem vielfältigen Angebot noch Geocaching mit der KLJB, Jonglieren mit der Kreisjugendring und vieles mehr.
Martin Kolbinger, Vertreter der Landkreis-KLJB hatte im Laufe des Nachmittags Fragen bei den jungen Leuten gesammelt, die dem Jugendpfarrer gestellt werden sollten.
Nachdem der gebürtige Langengeislinger Richard Greul den Jugendlichen seinen Werdegang vom Hauptschüler über den Bankangestellten zum Diözesanjugendpfarrer ausführlich erzählt hatte, war eine der ersten Fragen, wann er denn auf die Idee gekommen sei Priester zu werden. Schon ab der Erstkommunion, als er dann ein Ministrant wurde, habe er schon damit geliebäugelt, meinte der Geistliche, aber als er dann auf die Hauptschule ging, war das wieder vom Tisch, er hatte einen Ausbildung bei einer Brauerei oder in einer Bank im Visier. Erst später, als 1997 seine Heimatpfarrei mit Pater Joachim einen neuen Pfarrer bekam, der ihn dazu ermutigte seinen Wunsch nachzugehen, wurde das wieder aktuell, und er entschied sich im Spätberufenenseminar in Waldram das Abitur nachzumachen und 2002 mit dem Theologiestudium die priesterliche Karriere einzuschlagen um dann 2010 zum Priester geweiht zu werden.
Zur Nachfrage, wie er sich denn seine priesterliche Zukunft vorstelle, meinte Greul, er wolle Leiter eines Pfarrverbandes auf dem Land werden, ihm habe die Kaplanszeit im Pfarrverband Holzland sehr gut gefallen. Da könne er die Menschen von der Geburt bis zum Tod und darüber hinaus in Freud und Leid in der Seelsorge und den Sakramenten begleiten.
Was er denn für eine Vorstellung von Himmel und Hölle habe, wurde er noch gefragt. Himmel sei für ihn ein Ort, der Gottesnähe, an dem er liebe Menschen wieder begegnen werde, die schon gestorben seien, er stelle sich das sinnbildlich so wie im bayerischen Himmel des Brandner Kaspers vor, erläuterte er schmunzelnd. Hölle bedeute für ihn Gottferne, keine gute Gegend. Er sei aber der festen Überzeugung, dass niemand von Gott dorthin verstoßen werde, sondern dass sich Menschen im Angesichts des Todes dafür entscheiden, wenn sie mit Gott nichts zu tun haben wollen.
Beim abschließenden Jugendgottesdienst „Mit Jesus in einem Boot“ stimmten Firmlinge im Anspiel „Baywatch“ auf das Thema ein. Auch die Fürbitten der Jugendlichen und die Predigt von Diözesanjugendpfarrer Richard Greul waren ganz darauf abgestimmt. Er wünschte den Firmlingen, dass sie im Schiff des Lebens, neben dem Urvertrauen in die Eltern immer den Rettungsring Jesus mit an Bord haben.
Schwungvoll musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von den „Vilstaler Kirchenrockern“ vokal und instrumental unterstützt von den Workshopteilnehmern.
Text/Foto MoKro